Aktuelle Beiträge

News aus der Gesundheitsbranche; Gerichtsurteile; Steuerurteile; Studien. Vergleichsrechner; Karriererechner; Finanzplaner; Bewertungsrechner.

RSS medmaxx news

Ältere Beiträge

GBA: Aufstockung der Hausarztsitze um 260 Stellen

GBA: Aufstockung der Hausarztsitze um 260 Stellen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat in seiner Sitzung am 15.07.2021 die Bedarfsplanung angepasst.

23.07.2021

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat in seiner Sitzung am 15.07.2021 die Bedarfsplanung angepasst.

  • Durch die aktuelle Anpassung können bundesweit rund 260 zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte ausgewiesen werden.
  • Die zusätzlichen Hausarzt-Sitze wurden durch eine Veränderung des Morbiditätsfaktors möglich.
    • Der Morbiditätsfaktor soll sicherstellen, dass sich eine veränderte Krankheitslast auch auf die regionale Bedarfsplanung auswirkt.
  • In Regionen mit einer höheren Morbidität als im Bundesschnitt werden die Verhältniszahlen (Anzahl Einwohner pro Arzt) gesenkt und damit mehr Arztsitze ausgewiesen.
  • Bei der hausärztlichen Versorgung sind es statt bisher 1.671 Einwohnern je Hausarztsitz künftig 1.606.
  • Da neben der Morbidität auch Daten zur Alters- und Geschlechtsstruktur in die Berechnung einfließen, sinkt das Verhältnis weiter, sodass künftig 1.344 Einwohner auf einen Hausarztsitz kommen.
  • Die finalen Änderungen der Bedarfsplanungs-Richtlinie treten am Tag nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Triton verkauft Meine Radiologie an EQT Infrastructure

Triton verkauft Meine Radiologie an EQT Infrastructure

Der Private-Equity-Investor Triton verkauft die Radiologiekette Meine Radiologie Holding ("MRH"), ein führender Anbieter von Diagnostik und Behandlung in der Radiologie und Strahlentherapie mit Sitz in Frankfurt, an EQT Infrastructure. Über die Einzelheiten der Transaktion und den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

21.07.2021

Der Private-Equity-Investor Triton verkauft die Radiologiekette Meine Radiologie Holding ("MRH"), ein führender Anbieter von Diagnostik und Behandlung in der Radiologie und Strahlentherapie mit Sitz in Frankfurt, an EQT Infrastructure. Über die Einzelheiten der Transaktion und den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

  • Dies ist aktuell nicht der einzige Radiologie-Deal der schwedischen EQT Infrastructure: Sie übernehmen außerdem die Radiologiegruppe Blikk von der DBAG, die ebenfalls einen hohen Veräußerungserlös erwartet.
  • Ziel ist es, beide Unternehmen zu einer noch größeren Radiologiekette zu verschmelzen.
  • Hintergrund: Triton hatte Meine Radiologie 2019 von Tempus Capital übernommen. Unter der Eigentümerschaft von Triton ist die MRH schnell gewachsen und konnte sich von 9 auf 37 Praxen vergrößern. Zu den Entwicklungen unter Triton gehörte u. a. die Implementierung einer sicheren digitalen Übertragung von MRT-Bildern direkt vom Radiologen zum Orthopäden oder Allgemeinmediziner, um die Effizienz zu steigern.
  • Meine Radiologie Holding (ehemals Deutsche Radiologie Holding) wurde 2017 gegründet. Meine Radiologie Holding mit Sitz in Frankfurt am Main begleitet radiologische, nuklearmedizinische und strahlentherapeutische Praxen als finanzstarker Investor und professioneller Managementpartner auf dem Weg der Nachfolgeplanung. Die MRH kann als ein führender Akteur im deutschen Radiologie-Markt bezeichnet werden. Weitere Informationen: www.meine-radiologie.com
  • Triton: Seit der Gründung im Jahr 1997 hat Triton 10 Fonds aufgelegt und sich auf Unternehmen in den Sektoren Industrie & Technologie, Dienstleistungen, Konsumgüter und Gesundheitswesen fokussiert. Die Triton Fonds investieren in mittelständische Unternehmen mit Sitz in Europa. Aktuell befinden sich 48 Unternehmen mit einem Umsatz von insgesamt ca. 17,5 Mrd. € und rund 100.000 Mitarbeitern im Portfolio Tritons. Weitere Informationen: www.triton-partners.de

eAU: Verpflichtend zum 01.10.2021, Praxen aber noch nicht bereit

eAU: Verpflichtend zum 01.10.2021, Praxen aber noch nicht bereit

Zum 01.10.2021 wird die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) für Vertragsärzte verpflichtend, doch die meisten Praxen sind noch gar nicht vorbereitet.

20.07.2021

Zum 01.10.2021 wird die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) für Vertragsärzte verpflichtend, doch die meisten Praxen sind noch gar nicht vorbereitet.

  • Die IT-Verantwortlichen mehrerer Kassenärztlicher Vereinigungen warnen derzeit vor einem „drohenden Desaster" beim Start der eAU und wenden sich mit einem "Brandbrief" an die KBV.
  • Hinter dem aktuellen Warnbrief steht die ITA-Runde (Informationstechnik in der Arztpraxis), zu der die entsprechenden Abteilungen der KVen Baden-Württemberg, Bayerns, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Westfalen-Lippe gehören.
  • Das Problem bei der eAU ist, dass sie für alle GKV-Versicherten ohne Übergangsfrist angewandt werden muss und die Mehrzahl der Praxen hierfür technisch aber noch nicht bereit ist.
  • Technische Voraussetzungen für die Teilnahme am eAU-Verfahren sind laut KBV:
    • Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI), idealerweise mit einem Konnektor der die Komfortsignatur unterstützt
    • Anschluss an einen KIM-Dienst (Kommunikation im Gesundheitswesen)
    • elektronischer Arztausweis (eHBA) mindestens in der Generation 2.0
    • Update der Praxis-EDV für die eAU
  • In allen Anforderungspunkten sehen die Autoren des Schreibens derzeit noch starke Defizite.

Update E-Patientenakte

Update E-Patientenakte

Wo/wie bekomme ich die ePA und wie funktioniert sie? Sind Patienten verpflichtet eine ePA zu beantragen?

15.07.2021

Bereits zum 01.01.2021 ist ein neues freiwilliges Angebot für die mehr als 73 Mio. GKV-Versicherten an den Start gegangen, um wichtige medizinische Dokumente und einiges mehr digital und gebündelt zu speichern: die elektronische Patientenakte (ePA).

 

Wo/wie bekomme ich die ePA und wie funktioniert sie?

  • Seit 01.01.2021 haben alle GKV-Versicherten Anspruch darauf, eine ePA-App von ihrer Krankenkasse zu bekommen, um diese selbst mit Inhalten zu befüllen.
  • Nach Antragstellung wird von den jeweiligen Krankenkassen die entsprechende Anwendungssoftware für die ePA zur Verfügung gestellt. Dazu zählt auch ein Leitfaden zur Einrichtung sowie Hilfestellungen für das ebenfalls nötige Identifikationsverfahren.
  • Die App kann auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden.
  • Zunächst können nur die Patienten selbst Informationen (wie z. B. zu verordneten Medikamenten, zu Arztbesuchen, Behandlung, Krankenhausaufenthalten oder Impfungen) in die Akte eintragen.
  • Unterlagen, die nicht digital vorliegen, müssen von den Versicherten per Handy eingescannt, hochgeladen und aktiv freigeschaltet werden.
  • Die ePA wird im ersten Schritt noch nicht alle angedachten Funktionen enthalten.
  • Generell ist die ePA über die Telematikinfrastruktur abrufbar sowie für die Versicherten via Smartphone.
  • Zum 01.07.2021 ist der ePA-Anschluss bundesweit für alle Praxen verpflichtend geworden, so dass die Ärzte in einem weiteren Bereich der ePA diese mit medizinischen Daten befüllen können.
  • Ab 2022 sollen noch weitere Inhalte hinzukommen. Z. B. können dann das Zahnbonusheft, das Untersuchungsheft für Kinder und der Impfpass in der ePA gespeichert werden.


Wie ist die ePA konkret aufgebaut?
  • Die ePA enthält 2 Speicherbereiche: von Versicherten selbst eingestellte Dokumente (z. B. ein Gesundheits- oder Schmerztagebuch) und Dokumente von Leistungserbringern, etwa Arztbriefe oder Blutbilder.
  • Die persönlichen Gesundheitsdaten kann der Versicherte selbst hochladen.
  • Für das Hochladen der medizinischen Daten sind die behandelnden Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten in der Praxis oder im Krankenhaus zuständig. Diese übertragen auf Wunsch des Versicherten die medizinischen Unterlagen in seine ePA.


Sind Patienten verpflichtet eine ePA zu beantragen?

  • Nein. Seit 01.01.2021 kann jeder GKV-Versicherte eine ePA bei seiner Krankenkasse erhalten, die Nutzung ist jedoch freiwillig.

Lange Wartelisten in der Psychotherapie: DiGA entlasten Verordner

Lange Wartelisten in der Psychotherapie: DiGA entlasten Verordner

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können innerhalb der Psychotherapie die bisherige klassische Therapie ergänzen und die Psychotherapeuten entlasten.

13.07.2021

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können innerhalb der Psychotherapie die bisherige klassische Therapie ergänzen und die Psychotherapeuten entlasten. Bestimmte digitale Angebote eignen sich auch, um Patienten, die auf einen Therapieplatz warten, schon einmal eine Hilfe an die Hand zu geben. Hintergrund sind oft lange Wartelisten in Deutschland auf einen Psychotherapieplatz.

  • Inzwischen können DiGA unkompliziert aus den meisten Praxis-IT-Programmen heraus auf Rezept verordnet werden - doch noch ist diese Möglichkeit vielen Verordnern unbekannt.
  • Im Rahmen der Online-Veranstaltung "E-Mental Health in Deutschland" stellte Privatdozentin Dr. Rita Bauer von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Dresden fest, dass DiGA dazu beitragen können, dass die Lücke zwischen Versorgungsbedarf und den begrenzten Kapazitäten kleiner wird.
  • Verschiedene Metaanalysen zeigen inzwischen bei einem breiten Spektrum an psychiatrischen Indikationen eine gute Evidenz, dass der digitale psychotherapeutische Kontakt nicht schlechter sei als der Face-to-Face-Kontakt.
  • Ebenso konnte mittlerweile gezeigt werden, dass vor allem depressive Symptome, soziale Ängste und Stresserleben sehr gut auf E-Mental-Health-Anwendungen ansprechen, wobei therapeutenunterstützte Programme Vorteile gegenüber reinen Selbsthilfeprogrammen hatten. 
  • Wichtig ist: Patienten müssen bei der App-Verordnung darüber aufgeklärt werden, sich bei suizidalen Krisen an einen Arzt zu wenden, der dann ggf. einen Facharzt oder Krisendienst involviert.
  • Ein wichtiger Aspekt ist außerdem die Qualität der einzelnen DiGA: So wies Bauer darauf hin, dass es gerade hinsichtlich Qualität, Datensicherheit und Evidenzbasierung große Unterschiede zwischen den diversen psychiatrischen digitalen Anwendungen gebe.
  • Der Qualitätssicherung dienen das DiGA-Verzeichnis und die DiGA-Zulassung des BfArM. Um in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen zu werden, müssen die Entwickler beweisen, dass ihre App die Versorgung verbessert.
  • Apps, die schließlich im DiGA-Verzeichnis gelistet sind, können uneingeschränkt zulasten der GKV verschrieben werden - was viele Ärzte und Therapeuten aber noch nicht mitbekommen haben.
  • So sagten unter den Teilnehmern der Veranstaltung 45 %, dass ihnen der DiGA-Verordnungsweg völlig neu sei.

Update E-Rezept: BSI hält App für sicher

Update E-Rezept: BSI hält App für sicher

Momentan scheinen die Vorbereitungen für das bundesweite E-Rezept auf Hochtouren zu laufen:

07.07.2021

Ab 01/2022 sind Vertragsärzte verpflichtet, verschreibungspflichtige Arzneimittel elektronisch zu verordnen. Hier die wichtigsten Punkte zum aktuellen Stand im Überblick:

  • Das E-Rezept kann durch Ärzte elektronisch zur Verfügung gestellt und von Patienten digital eingelöst werden.
  • Alternativ können Ärzte ihren Patienten auch einen sogenannten „Token-Ausdruck" aushändigen. D. h. in der Apotheke besteht auch künftig keine Pflicht, ein elektronisches Rezept vorzuzeigen, es genügt auch dessen signierter Ausdruck.
  • Das derzeitige "rosa Kassenrezept-Formular" wird laut gematik künftig nur noch im Stör-/Notfall im Einsatz sein.
  • Momentan scheinen die Vorbereitungen für das bundesweite E-Rezept auf Hochtouren zu laufen: Inzwischen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) der E-Rezept-App die Informationssicherheit attestiert und dem Projekt damit die Freigabe erteilt. Somit kann die gematik die App ab sofort in den App-Stores zur Verfügung stellen.

  • Voraussetzung für das Handling der E-Rezepte:
    • NFC-fähige (Near Field Communication) elektronische Gesundheitskarte (eGK)
    • NFC-fähiges Smartphone ab IOS 14, Android 6
    • Freischaltung der Krankenkasse für das Verfahren
    • Verordnende Praxis und empfangende Apotheke müssen diverse technische Voraussetzungen erfüllen.
  • Neben weiteren Funktionen ist auch die Verwaltung der Rezepte über die App und die Verschiebung der Rezepte in die elektronische Patientenakte (ePA) möglich.
  • Kürzlich konnte ein regionaler Simulations-Testlauf in Berlin-Brandenburg an den Start gehen. Die simulierten Testszenarien haben laut gematik zum Ziel „das Zusammenspiel der verschiedenen Systeme unter realen Bedingungen zu untersuchen und zu erproben".