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Wettbewerbszentrale verklagt dm wegen KI-Augenscreening in Drogeriemärktenrss_news

Wettbewerbszentrale verklagt dm wegen KI-Augenscreening in Drogeriemärkten

Telemedizinische Augenchecks in dm-Filialen sorgen für juristischen Ärger: Die Wettbewerbszentrale sieht Verstöße gegen Heilpraktikergesetz, GOÄ und Heilmittelwerberecht.

25.11.2025

In einzelnen Filialen bietet die Drogeriemarktkette dm seit Kurzem erstmals medizinische Früherkennungsleistungen an. Dafür kooperiert das Unternehmen mit verschiedenen Telemedizin- und Diagnostikanbietern. Ein Angebot sorgt nun für erheblichen Streit: Die Wettbewerbszentrale hat kürzlich angekündigt, gegen dm und den technischen Partner Skleo Health zu klagen.


Worum es konkret geht

  • dm bietet ein KI-gestütztes Augenscreening an, das Bilder der Augen auf Hinweise zu Glaukom, diabetischer Retinopathie und altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) prüft.

  • Die Untersuchung findet direkt in der Drogerie statt, buchstäblich zwischen Drogerieartikeln wie Kosmetik und Haushaltsreinigern.

  • Die Auswertung erfolgt telemedizinisch durch Skleo Health.


Rechtsverstöße laut Wettbewerbszentrale

Die Marktbeobachter aus Bad Homburg sehen gleich mehrere massive Probleme:

  • Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz:

    • dm setzt für die Untersuchung „geschulte Mitarbeiter" ein.

    • Diese seien jedoch nicht berechtigt, heilkundliche Tätigkeiten auszuüben.

    • Die eingesetzten Medizinprodukte würden laut Wettbewerbszentrale außerhalb ihrer Zweckbestimmung und von nicht ausreichend qualifiziertem Personal bedient.

  • Ärztliche Leistung ohne GOÄ-Abrechnung:

    • Kunden erhalten im Anschluss per E-Mail einen schriftlichen Bericht mit konkreten Befunden.

    • Nach Auffassung der Wettbewerbszentrale handelt es sich dabei um eine ärztliche Leistung, die eigentlich nach GOÄ abgerechnet werden müsste.

    • dm verlangt jedoch lediglich 14,95 € pauschal für das Screening.

  • Irreführende Werbung:

    • Auf der dm-Webseite werden Begriffe wie „Früherkennung" oder „rechtzeitige Behandlung" verwendet.

    • Laut Wettbewerbszentrale entstehe dadurch der Eindruck, das Screening liefere ein vollwertiges, zuverlässiges Diagnoseergebnis.

    • Eine gesicherte Diagnostik sei aber nur durch eine persönliche augenärztliche Untersuchung möglich.

  • Verstoß gegen §9 Heilmittelwerbegesetz (HMG):

    • Dieser Paragraph enthält ein generelles Werbeverbot für Fernbehandlungen.

    • Die Wettbewerbszentrale verweist auf ein früheres Grundsatzurteil gegen die private Krankenversicherung Ottonova.

    • Damals wurde entschieden, dass Fernbehandlungen nur beworben werden dürfen, wenn ein persönlicher Arztkontakt nach fachlichen Standards nicht notwendig ist.


Stand des Verfahrens

  • Die Wettbewerbszentrale reicht Klagen bei den Landgerichten Düsseldorf und Karlsruhe ein - jeweils getrennt gegen dm und Skleo.

  • Diese Ankündigung erfolgte kürzlich über eine offizielle Mitteilung des Verbands.


Einordnung

  • Der Berufsverband der Augenärzte dürfte die Klage begrüßen: Er sieht Untersuchungen in Drogerien seit Langem kritisch und warnt vor unzureichender medizinischer Qualität.

 

--> Die Wettbewerbszentrale geht mit mehreren Klagen gegen das KI-basierte Augenscreening in dm-Filialen vor, da sie erhebliche Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz, die GOÄ und das Werberecht sieht und die Werbung für das Angebot als irreführend bewertet.

Digitalisierung in Arztpraxen nimmt Fahrt auf: eAU, eRezept und eArztbrief fest etabliert

Digitalisierung in Arztpraxen nimmt Fahrt auf: eAU, eRezept und eArztbrief fest etabliert

Das PraxisBarometer Digitalisierung 2025 zeigt: Der Digitalisierungsgrad in der ambulanten Versorgung steigt deutlich, doch die Kommunikation zwischen Praxen und Kliniken bleibt ein Schwachpunkt.

14.11.2025

Das PraxisBarometer 2025 zeigt einen klaren Digitalisierungsschub in Arztpraxen. eAU, eRezept und eArztbrief sind weit verbreitet und werden zunehmend positiv bewertet. Schwächen bestehen vor allem beim digitalen Austausch mit Kliniken: Hier bleibt die Vernetzung lückenhaft.

 

Die Digitalisierung im ambulanten Bereich schreitet weiter voran. Laut dem aktuellen PraxisBarometer Digitalisierung 2025 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gehören viele digitale Anwendungen mittlerweile zum festen Bestandteil des Praxisalltags. Die repräsentative Befragung umfasste 1.700 Ärzte und Psychotherapeuten in ganz Deutschland.


Wichtige Ergebnisse der Umfrage


1. Deutlich höhere Zufriedenheit mit digitalen Anwendungen

Die Nutzung zentraler TI-Anwendungen (Telematikinfrastruktur) hat stark zugenommen - und damit auch die Zufriedenheit:

  • eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung):

    • Nutzung: 94 % der Befragten

    • Zufriedenheit: 78 % (2022: nur ca. 50 %)

  • eRezept und eArztbrief via KIM:

    • ähnlich hohe Nutzungsraten

    • positive Bewertungen nehmen weiter zu

Der Grund: Seit Einführung gesetzlicher Nutzungspflichten sind diese Anwendungen im Praxisalltag fest verankert. Sie werden zunehmend als Arbeitserleichterung wahrgenommen und gelten als wichtiger Schritt zu einer effizienteren Versorgung.


2. Schwachstelle: Digitale Kommunikation mit Krankenhäusern

Während Praxen intern immer digitaler arbeiten, bleibt der Datenaustausch mit Kliniken problematisch:

  • Nur 12 % der Praxen kommunizieren überwiegend digital mit Krankenhäusern.

  • Meist werden Fax und Briefpost weiterhin parallel genutzt - ein erheblicher Zeit- und Personalaufwand.

  • 85 % der Befragten sehen großen Nutzen in einem digitalen Austausch von Entlassbriefen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.

  • Tatsächlich erhalten aber nur 15 % der Praxen diese Dokumente elektronisch.

Diese Diskrepanz zeigt: Trotz vorhandener Technik fehlt es an durchgehenden Schnittstellen und einer verbindlichen Vernetzung.


Ausblick

Die Digitalisierung ist im Praxisalltag angekommen, aber nicht vollständig umgesetzt.

  • Online-Angebote: Knapp 1/3 der Praxen bietet inzwischen Online-Termine oder digitale Rezeptbestellungen an.

  • Videosprechstunden: Rund 40 % der Ärzte haben sie im Repertoire.

  • Technische Probleme: Die Störanfälligkeit der Telematikinfrastruktur (TI) bleibt hoch und wurde im Vergleich zu den Vorjahren kaum besser bewertet.

  • Verwaltungsaufwand: Viele Ärzte empfinden die Pflege der elektronischen Patientenakte (ePA) als aufwendig - was die Akzeptanz bremst.

 

Trotzdem gilt: Wenn die technischen Rahmenbedingungen stimmen, kann die Digitalisierung spürbare Entlastung für Praxen bringen und echten Mehrwert für Patienten schaffen.

 

Weitere Informationen finden Sie hier

Apothekenzahl fällt auf historischen Tiefstand – 355 Schließungen in nur 9 Monaten

Apothekenzahl fällt auf historischen Tiefstand - 355 Schließungen in nur 9 Monaten

Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit fast 50 Jahren gesunken. Die ABDA warnt vor weiteren Schließungen und kritisiert die fehlende Honoraranpassung.

07.11.2025

Die Apothekenlandschaft in Deutschland schrumpft weiter. Laut aktuellen Zahlen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - ist die Zahl der Apotheken im dritten Quartal 2025 auf 16.732 Betriebe gesunken. Damit liegt sie so niedrig wie seit 1977 nicht mehr.

 

Im Vergleich zum Jahresende 2024 (17.041 Apotheken) bedeutet das einen Rückgang um 309 Betriebe. Besonders deutlich zeigt sich der Trend bei den Schließungen:

  • 355 Apotheken wurden in den ersten 9 Monaten 2025 geschlossen.

  • Nur 46 Neueröffnungen standen diesen gegenüber.

  • Im 3. Quartal 2025 allein gingen 71 Apotheken vom Netz.

  • Erfahrungsgemäß steigen die Schließungszahlen im 4. Quartal nochmals an.

 

Die ABDA stützt ihre Erhebung auf Daten der Landesapothekerkammern. Sie sieht in der aktuellen Entwicklung ein alarmierendes Signal für die wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln.


Warnung vor weiterer Verschärfung der Lage

  • ABDA-Präsident Thomas Preis betont die Folgen für Patienten, da mit jeder geschlossenen Apotheke der Weg zum Medikament länger werde. Ohne wohnortnahe Apotheke verschlechtere sich die Gesundheitsversorgung deutlich, so Preis.
  • Als Hauptursache nennt Preis die seit über 10 Jahren stagnierenden Apothekenhonorare. Trotz Inflation, Lohnsteigerungen und steigender Betriebskosten habe die Politik keine Anpassung vorgenommen.


Kritik an der geplanten Apothekenreform

  • Laut Preis droht die Lage sich weiter zuzuspitzen.
  • Auch der Fachkräftemangel verschärft sich: Die wirtschaftlich angespannte Situation erschwert es zunehmend, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.


Forderung nach Umsetzung der Koalitionszusagen
Preis fordert die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag zugesagte Honorarerhöhung endlich umzusetzen.


--> Mit nur noch 16.732 Apotheken erreicht Deutschland 2025 den niedrigsten Stand seit fast 50 Jahren - 355 Schließungen in neun Monaten zeigen, dass ohne politische Gegenmaßnahmen die wohnortnahe Arzneimittelversorgung ernsthaft gefährdet ist.

Zi-Praxis-Panel: Leichte Stimmungsaufhellung in Praxen – Bürokratie bleibt größter Frustfaktor

Zi-Praxis-Panel: Leichte Stimmungsaufhellung in Praxen - Bürokratie bleibt größter Frustfaktor

Das aktuelle Zi-Praxis-Panel 2025 hat die Stimmung unter niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten im ersten Halbjahr analysiert - mit leicht positiver Tendenz.

29.10.2025

Aktuelle Daten des Zi-Praxis-Panels zeigen: 42 Prozent der Vertragsärzte und Psychotherapeuten bewerten ihre berufliche Situation als gut - doch Zeitdruck und Bürokratie belasten weiter den Alltag.

 

Das aktuelle Zi-Praxis-Panel 2025 hat die Stimmung unter niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten im ersten Halbjahr analysiert - mit leicht positiver Tendenz, aber anhaltenden strukturellen Problemen.


Wichtige Ergebnisse:

  • 42 % der befragten Ärzte und Psychotherapeuten bewerten ihre berufliche Situation als gut oder sehr gut. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 38 %.

  • 58 % beurteilen die wirtschaftliche Lage ihrer Praxis als gut oder sehr gut - ein Zuwachs um 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

  • 65 % aller Praxisinhaber zeigen sich insgesamt zufrieden mit ihrer beruflichen Situation.

  • Rund 25 % der Befragten sind dagegen unzufrieden.


Herausforderungen im Praxisalltag:
Trotz der leichten Verbesserung bleiben die zentralen Belastungsfaktoren unverändert:

  • Fachkräftemangel und Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung

  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie

  • Zunehmende Arbeitsverdichtung in allen Versorgungsbereichen

  • Hoher Verwaltungsaufwand: 80 % der Ärzte und Psychotherapeuten äußern Unzufriedenheit mit dem Zeitaufwand für Bürokratie.

  • Stresslevel: Mehr als die Hälfte der Befragten kritisiert die hohe psychische und organisatorische Belastung im Praxisalltag.


Ausblick:
Die aktuelle Entwicklung zeigt zwar eine vorsichtige Stabilisierung der Stimmung, aber die strukturellen Probleme im System bleiben bestehen. Damit die Niederlassung für jüngere Mediziner langfristig attraktiv bleibt, sind politische Reformen ebenso erforderlich wie interne Verbesserungen in den Praxen - etwa durch moderne Mitarbeiterführung, digitale Entlastung und wirtschaftlichere Prozessgestaltung.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Zi - Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung

Schätzerkreis: Zusatzbeitrag 2026 bleibt stabil bei 2,9 Prozent

Schätzerkreis: Zusatzbeitrag 2026 bleibt stabil bei 2,9 Prozent

Trotz steigender Ausgaben bleibt der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz 2026 mit 2,9 % auf dem Niveau des laufenden Jahres.

16.10.2025

Der GKV-Schätzerkreis erwartet für 2026 Einnahmen von 312,3 Mrd. €, stabile Zusatzbeiträge von 2,9 % und Ausgaben bis zu 369,5 Mrd. € – ein Zeichen für kurzfristige Stabilität trotz struktureller Finanzrisiken.

 

Der beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) eingerichtete Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat seine Finanzprognose für das Jahr 2026 veröffentlicht. Das Ergebnis zeigt: Trotz zunehmender Kosten bleibt der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz stabil bei 2,9 %.


Zentrale Eckdaten der Prognose

  • Einnahmen des Gesundheitsfonds 2026: 312,3 Mrd. €

    • darin enthalten:

      • regulärer Bundeszuschuss: 14,5 Mrd. €

      • ergänzender Bundeszuschuss zur Refinanzierung der „Sofort-Transformationskosten" der Krankenhäuser: 2,5 Mrd. €

      • Bundesdarlehen: 2,3 Mrd. €

      • Zuführung aus der Liquiditätsreserve: 826 Mio. € (gemäß Haushaltsbegleitgesetz 2025)

    • abzüglich: Anteil der landwirtschaftlichen Krankenkasse

  • Ausgabenprognose 2026: uneinheitlich bewertet

    • BMG und BAS: 369 Mrd. €

    • GKV-Spitzenverband: 369,5 Mrd. €


Zusatzbeitragssatz bleibt konstant

  • Der durchschnittliche Zusatzbeitrag soll laut Schätzerkreis 2,9 % betragen.

  • Damit liegt er auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2025.

  • Im Vorjahr hatte der Schätzerkreis allerdings nur 2,5 % prognostiziert - tatsächlich fiel der Beitrag höher aus.

  • Der Zusatzbeitrag wird zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 % des Bruttolohns erhoben.

  • Die endgültige Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes für 2026 erfolgt durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bis spätestens 1. November 2025.

  • Das Ministerium berücksichtigt dabei auch neu verfügbare Daten, die nach der Sitzung des Schätzerkreises bekannt werden.

  • Die individuelle Beitragshöhe kann je nach Krankenkasse jedoch abweichen.


Medizinstudienplätze reichen nicht: Deutschland steuert auf Ärztemangel zu

Medizinstudienplätze reichen nicht: Deutschland steuert auf Ärztemangel zu

Eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung zeigt gravierende Unterschiede zwischen den Bundesländern und warnt: Ohne massive Ausweitung der Studienkapazitäten droht eine strukturelle Unterversorgung.

10.10.2025

Die Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) verdeutlicht das Ausmaß des Ärztemangels in Deutschland - und zeigt: Das Angebot an Medizinstudienplätzen reicht bei weitem nicht aus, um den künftigen Bedarf zu decken. Trotz steigender Bewerberzahlen stagniert die Zahl der Studienplätze nahezu, während regionale Unterschiede die Versorgungslage zusätzlich verschärfen.


Zentrale Ergebnisse der CHE-Analyse

  • Zu wenige Studienplätze:

    • Zum Wintersemester 2024/25 konnten rund 10.000 Erstsemester ein Medizinstudium aufnehmen.

    • Etwa 20.000 Bewerber gingen leer aus - doppelt so viele, wie tatsächlich zugelassen wurden.

    • Vor rund 10 Jahren lag die Zahl der Plätze bei etwa 9.000 - ein Zuwachs von nur ca. 1.000 Plätzen in fast einem Jahrzehnt.

  • Große Unterschiede zwischen den Bundesländern:

    • Nordrhein-Westfalen bildet mit 2.334 Erstsemestern die meisten angehenden Mediziner aus - das entspricht 13 Studienplätzen pro 100.000 Einwohner.

    • Saarland (29 Plätze je 100.000 Einwohner) und Mecklenburg-Vorpommern (26 Plätze) liegen deutlich vorn.

    • Länder wie Baden-Württemberg und Thüringen liegen im Mittelfeld.

    • Brandenburg und Bremen bieten bislang gar keine staatlichen Medizinstudiengänge an.

    • Erst im Wintersemester 2026/27 soll in Brandenburg die Medizinische Universität Lausitz ihren Betrieb aufnehmen.

  • Hohe Kosten als Hemmnis:

    • Medizinische Fakultäten gehören zu den teuersten Hochschulbereichen.

    • Laut Statistischem Bundesamt liegen die jährlichen Kosten pro Studierendem bei ca. 25.000 € im Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften.

    • Diese hohen Ausgaben bremsen laut CHE das Engagement vieler Länder beim Ausbau neuer Fakultäten.


Der „Klebeeffekt" - medizinischer Nachwuchs bleibt häufig vor Ort

  • Laut CHE-Studie profitieren Regionen mit eigener medizinischer Fakultät langfristig von einer höheren Arztdichte.

  • Absolventen neigen dazu, sich in der Nähe ihres Studienorts niederzulassen - ein Effekt, der vor allem Hamburg, Berlin, Köln/Bonn, München, Heidelberg, Freiburg und Lübeck zugutekommt.

  • Studienautor Cort-Denis Hachmeister betont, dass die Ansiedlung von Fakultäten ein entscheidender Hebel für die regionale Versorgung sei.


Fachkräftemangel bleibt bestehen

  • Trotz punktueller Neugründungen und privater Hochschulangebote reicht die aktuelle Kapazität nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken.

  • Private Universitäten bieten jährlich rund 1.500 Studienplätze an.

  • Etwa 9.100 Studierende aus Deutschland weichen für das Medizinstudium ins Ausland aus - der Rückfluss in den deutschen Arbeitsmarkt ist jedoch ungewiss.

  • Der Sozialverband Deutschland (SoVD) warnt, dass die wohnortnahe Gesundheitsversorgung in vielen Regionen zunehmend gefährdet ist.


Forderungen und Lösungsansätze

  • Deutliche Ausweitung der Studienkapazitäten an staatlichen Universitäten.

  • Bundesweit abgestimmte Strategie zur Ärzteausbildung, um regionale Lücken zu schließen.

  • Förderprogramme und Landarztstipendien sollen gestärkt werden, um Nachwuchs gezielt in unterversorgte Regionen zu lenken.

  • Langfristig müsse die Ausbildung flächendeckend und planbar gestaltet werden, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten.


--> Trotz steigender Nachfrage stagniert die Zahl der Medizinstudienplätze bei rund 10.000 pro Jahr - viel zu wenig, um den Ärztemangel zu stoppen. Ohne koordinierte Ausbaupläne, gezielte Förderung und mehr Studienkapazitäten droht Deutschland eine dauerhafte Unterversorgung.