Anstieg der Eigenanteile für Pflegeheimbewohner auf fast 2.900 € pro Monat

Höhere Kosten für Pflegebedürftige und Forderungen nach staatlicher Unterstützung

16.07.2024

Die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner sind 2024 weiter gestiegen, was eine monatliche Belastung von fast 2.900 € bedeutet und den Ruf nach staatlichen Maßnahmen zur Kostenentlastung lauter werden lässt.

 

Anstieg der Eigenanteile:

  • Im 1. Jahr der Heimpflege: 2.871 € monatlich (Anstieg um 211 € im Vergleich zum Vorjahr)
  • Im 2. Jahr: 2.620 € (Anstieg um 233 €)
  • Im 3. Jahr: 2.284 € (Anstieg um knapp 170 €)
  • Ab dem 4. Jahr: 1.865 € (Anstieg um 91 €)
  • Höchster Eigenanteil in Nordrhein-Westfalen: 3.200 € pro Monat
  • Niedrigster Eigenanteil in Sachsen-Anhalt: 2.373 € pro Monat

 

Zusammensetzung der Eigenanteile:

  • Unterkunft und Verpflegung: 955 € monatlich
  • Investitionskosten: 490 € monatlich
  • Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil (EEE), für Pflegepersonal: 1.678 € monatlich

 

Zuschüsse der Pflegekassen:

  • Jahr: 15 %
  • Jahr: 30 %
  • Jahr: 50 %
  • Ab dem 4. Jahr: 75 %
  • Zuschüsse wurden Anfang 2024 um 5 % erhöht, im 1. Jahr um 10 %

 

Forderungen des Ersatzkassenverbands (vdek):

  • Übernahme der Investitionskosten durch die Länder, was Bewohner um 490 € monatlich entlasten würde
  • Finanzierung der Pflegeausbildungskosten durch den Staat, was eine zusätzliche Entlastung von 112 € monatlich bringen könnte

 

Positionen von Politikern:

  • Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach: Bundesmittel sollen versicherungsfremde Leistungen und Ausbildungskosten abdecken
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: Plant ein Gesamtkonzept zur Pflegeversicherung nach der Sommerpause
  • FDP-Pflegesprecher Jens Teutrine: Fordert mehr Kapitaldeckung in der Pflegeversicherung, lehnt Pflegevollversicherung ab

 

Die Kosten für Pflegeheimbewohner steigen weiter an, was den Druck auf Bund und Länder erhöht, Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen zu ergreifen.