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Veränderung der vertragsärztlichen Leistungsinanspruchnahme während der COVID-Krise: Neuer Zi-Trendreport

Das Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland zur vertragsärztlichen Versorgung zeigt in seinem aktuellen Trendreport „Veränderung der vertragsärztlichen Leistungsinanspruchnahme während der COVID-Krise", dass es keinen Nachholeffekt nach den Einbrüchen in Q II/2020 gegeben hat, sondern sogar eher wieder sinkende Fallzahlen in Q III/2020.

15.02.2021

Das Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) zur vertragsärztlichen Versorgung zeigt in seinem aktuellen Trendreport „Veränderung der vertragsärztlichen Leistungsinanspruchnahme während der COVID-Krise", dass es keinen Nachholeffekt nach den Einbrüchen in Q II/2020 gegeben hat, sondern sogar eher wieder sinkende Fallzahlen in Q III/2020.

  • Der Trendreport basiert auf den vorläufigen Abrechnungsdaten von 15 KVen, wobei auch Daten vor der Abrechnungsprüfung durch die KVen herangezogen wurden. Der tabellarische Report nimmt die Quartale I bis III 2020 unter die Lupe.
  • Laut Zi seien viele Patienten noch nicht wieder in die ambulante Versorgung zurückgekehrt. Neben Früherkennungsleistungen betrifft dies auch die onkologische Versorgung und Disease-Management-Programme.
  • Bsp. Hausärzte: Hausärzte konnten in den Monaten Juli, August und September 2020 eine im Vorjahresvergleich leicht sinkende Inanspruchnahme bei Behandlungsfällen mit Abrechnung der Versichertenpauschale verzeichnen. Nach einem Plus im Juni von 9,6 % gab es im Juli gleich wieder ein Fallzahl-Minus von 3,5 %, im August von 2,7 % und im September ein minimales Plus von 0,3 % im Vorjahresvergleich. Im April und Mai waren die Zahlen noch um 21 bzw. 13,5 % eingebrochen.
  • Auch die Gesamtfallzahl liegt über alle Fachgruppen hinweg geringfügig unter Vorjahresniveau.
  • Wenig Bewegung gibt es nicht nur im hausärztlichen sondern auch im pädiatrischen, im fachärztlichen und im psychotherapeutischen Bereich (Ausnahme: Abnahme um 6,5 % bei den Psychotherapeuten im August 2020).
  • Größere Zuwächse verzeichnen nur wenige Fachgruppen, bspw. Nervenärzte, die insgesamt mehr als 20 % über den Vorjahreswerten liegen.
  • COVID-19-Erkrankungen: Von Anfang Februar bis Ende September hatte es insgesamt 9,4 Mio. Behandlungsanlässe wegen des klinischen Verdachts oder des Nachweises einer SARS-CoV-2-Infektion gegeben. In Q III 2020 stieg trotz gesunkener Inzidenzen die Anzahl der abgerechneten Leistungen nach der Corona-Position 88240 auf gut 5 Mio. Diese wird für jeden Behandlungstag angesetzt, an dem ein Patient wegen des Verdachts oder wegen einer nachgewiesenen Corona-Infektion behandelt wurde.
  • Videosprechstunden: Im Zeitraum vom 4. März bis zum 30. September 2020 wurden laut Zi insgesamt fast 1,7 Mio. Videosprechstunden (GOP 01450) abgerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte diese Zahl noch bei wenigen tausend gelegen.

Den Trendreport des Zi „Veränderung der vertragsärztlichen Leistungsinanspruchnahme während der COVID-Krise" finden Sie hier als PDF zum Download.