Privathonorare 2020: PVS-Auswertung zeigt Gewinner und Verlierer

Eine aktuelle Auswertung von Daten aller Privatärztlichen Verrechnungsstellen von 20.000 Praxen aus 2019 und 2020 zeigt, dass trotz der pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr und im Spätherbst/Winter 2020 die Honorareinnahmen der niedergelassenen Ärzte aus privatmedizinischer Leistung um insgesamt rund 1 % gestiegen sind.

17.03.2021

Eine aktuelle Auswertung von Daten aller Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS) von 20.000 Praxen aus 2019 und 2020 zeigt, dass trotz der pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr und im Spätherbst/Winter 2020 die Honorareinnahmen der niedergelassenen Ärzte aus privatmedizinischer Leistung um insgesamt rund 1 % gestiegen sind. Dabei reicht die Spanne von einem Zuwachs um 9,4 % für ambulant tätige Chirurgen bis zu einem Minus von rund 8 % bei HNO-Ärzten.

 

Übersicht Entwicklung der Privatumsätze von 2019 auf 2020:

  • HNO: - 7,97 %
  • Radiologie: - 6,04 %
  • Neurologie/Psychiatrie: - 2,73 %
  • Kinderheilkunde: - 2,4 %
  • Dermatologie: + 1,5 %
  • Urologie: + 1,6%
  • Innere Medizin: + 1,8 %
  • Orthopädie: + 2,2 %
  • Gynäkologie: + 2,3 %
  • Allgemeinmedizin: + 2,7 %
  • Ambulante Chirurgie: + 9,4 %

 

Erläuterungen:

  • Zu den Gewinnern unter den Fachgruppen zählen bei den Privatumsätzen u. a. Allgemeinmediziner, Orthopäden, Gynäkologen sowie Fachärzte für Innere Medizin.
  • Verlierer waren u. a. die HNO-Ärzte, Radiologen, Neurologen und Psychiater, sowie Pädiater.
  • 04/2020 (1. Lockdown) hatten die PVS von deutlich zweistelligen Rückgängen bei den privaten Honorarumsätzen berichtet: Zu diesem Zeitpunkt hatten die HNO-Ärzte mit - 44 % das stärkste Minus zu verzeichnen gehabt. Auch Allgemeinmediziner und Internisten mussten damals ein Minus von 36,9 % hinnehmen. Ab 06/2020 kamen die Patienten wieder vermehrt in die Praxen zurück.
  • In einigen Fachgruppen kam es im zweiten Halbjahr 2020 zu "Nachholeffekten".
  • Das stark überdurchschnittliche Plus von 9,4 % bei den ambulanten Chirurgen ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass elektive Eingriffe bei Privatpatienten aus den Krankenhäusern in die Praxen verlagert wurden.