Längere Wartezeiten für Kassenpatienten: Umfrage des GKV-Spitzenverbands zeigt besorgniserregende Entwicklung

Umfrage des GKV-Spitzenverbands zeigt längere Wartezeiten auf Facharzttermine und fordert faire Behandlung aller Versicherten.

06.02.2025

Laut einer aktuellen Umfrage des GKV-Spitzenverbands müssen gesetzlich Versicherte zunehmend länger auf Arzttermine warten, wobei besonders Facharzttermine betroffen sind. Die Umfrage deckt die Verschlechterung der Wartezeiten im Vergleich zu vor fünf Jahren auf und führt die Ungleichbehandlung von gesetzlich und privat Versicherten als Hauptursache an. Der GKV-Spitzenverband fordert Maßnahmen zur Beseitigung dieser Diskriminierung.

 

Hier die wichtigsten Aspekte im Überblick:

 

Laut der Umfrage im Auftrag des GKV-Spitzenverbands haben Kassenpatienten heutzutage längere Wartezeiten auf Arzttermine als noch vor fünf Jahren. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung, die im Frühjahr 2024 durchgeführt und kürzlich veröffentlicht wurde, zeigen Folgendes:

  • 25 % der Patienten müssen mehr als 30 Tage auf einen Facharzttermin warten.
  • 50 % der Befragten können innerhalb von 10 Tagen einen Termin bei einem Facharzt erhalten.
  • Im Vergleich dazu empfinden Patienten die Wartezeiten bei Hausärzten als weniger problematisch:
    • 52 % finden die Wartezeiten bei ihrem Hausarzt „genau ihren Wünschen entsprechend".
    • 36 % beurteilen sie als „noch akzeptabel".
    • 12 % sind unzufrieden.
  • Bei Hausarztpraxen warten 50 % der Patienten einen Tag auf einen Termin, während 25 % länger als drei Tage warten.
  • 43 % der Befragten geben an, dass sich die Wartezeiten in den letzten fünf Jahren verschlechtert haben.

Der GKV-Spitzenverband sieht als Ursache für die längeren Wartezeiten die Ungleichbehandlung von gesetzlich und privat Versicherten. Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stefanie Stoff-Ahnis fordert eine Änderung dieser Praxis und setzt sich dafür ein, dass bei der Terminvergabe nicht mehr nach der Versicherungsart gefragt wird. Dies soll sicherstellen, dass alle Patienten einen Arzttermin erhalten, wenn dieser aus medizinischen Gründen notwendig ist.

Auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) kritisiert die Lage und fordert, dass die Kluft zwischen gesetzlich und privat Versicherten verringert wird, da seine Mitglieder zunehmend berichten, dass es immer schwieriger wird, Termine zu erhalten.

 

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