Honorarverhandlungen 2025: 3,85 % mehr Geld für Vertragsärzte
Nach zähen Verhandlungen erhalten Vertragsärzte im kommenden Jahr eine Erhöhung des EBM-Punktwerts - Ärzteverbände bleiben jedoch unzufrieden.
23.09.2024
Nach zähen Verhandlungen erhalten Vertragsärzte im kommenden Jahr eine Erhöhung des EBM-Punktwerts - Ärzteverbände bleiben jedoch unzufrieden.
Die Verhandlungen über den Orientierungswert für Vertragsärzte für das Jahr 2025 sind abgeschlossen. Hier sind die wichtigsten Eckpunkte:
- Erhöhung des Orientierungswerts: Der Punktwert des EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab) steigt im kommenden Jahr um 3,85 % auf 12,3934 Cent.
- Zusätzliche Mittel: Durch diese Erhöhung fließen rund 1,7 Milliarden € mehr in die ambulante Versorgung.
- Angebot der Krankenkassen: Der GKV-Spitzenverband hatte ursprünglich nur eine Anhebung um 1,6 % vorgeschlagen. Durch die Verhandlungen wurde letztlich mehr als das Doppelte dieser Summe zugestanden.
- Begründung der GKV: Vize-Vorsitzende Stefanie Stoff-Ahnis betonte, dass die Honorarerhöhung die aktuelle finanzielle Lage der Arztpraxen und die angespannte Situation der Krankenkassen berücksichtige.
- Forderungen der Ärzteverbände: Organisationen wie HÄV, SpiFa und MEDI hatten eine deutliche Anhebung des Orientierungswertes gefordert, um steigende Kosten, darunter auch die jüngste Gehaltserhöhung der MFA um 7,4 %, auszugleichen.
- Kritik der KBV: Trotz der Einigung ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nicht zufrieden. Der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Gassen erklärte, das Ergebnis sei „kein Grund zum Jubeln" und werde von vielen Ärzten als unzureichend wahrgenommen. Dennoch sieht er die Einigung als Zeichen der gemeinsamen Verantwortung von KBV und GKV in einem herausfordernden politischen Umfeld.
Trotz des Verhandlungsergebnisses bleiben viele Ärzte skeptisch, ob diese Erhöhung ausreicht, um die steigenden Betriebskosten vollständig abzudecken.