Hausärzte in Baden-Württemberg: Erneute Budgetierung und Honorareinbußen im ersten Quartal 2024
Hausärzte in Baden-Württemberg wurden im ersten Quartal 2024 erneut budgetiert, wobei nur 94,5 % der abgerechneten Leistungen vergütet wurden, was zu einer Vergütungslücke von 20 Mio. € führte und die Notwendigkeit einer gerechteren Honorarregelung unterstreicht.
12.07.2024
Hausärzte in Baden-Württemberg wurden im ersten Quartal 2024 erneut budgetiert, wobei nur 94,5 % der abgerechneten Leistungen vergütet wurden, was zu einer Vergütungslücke von 20 Mio. € führte und die Notwendigkeit einer gerechteren Honorarregelung unterstreicht.
- Im ersten Quartal 2024 wurden Hausärzten in Baden-Württemberg nur 94,5 % der über die KV abgerechneten Leistungen vergütet.
- Die Vergütungslücke beträgt damit etwa 20 Mio. €.
- Die Auszahlungsquote für Labordienstleistungen lag bei 89 %, und bei freien Leistungen außerhalb von RLV und QZV wurden 400.000 € nicht vergütet.
- Bei Leistungen oberhalb des RLV wurden nur etwa 16 % der Leistungen vergütet.
- Insgesamt erhielten die Hausärzte im ersten Quartal 353 Mio. € von der KVBW, was einem Rückgang von 5,8 Mio. € oder 1,6 % im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht.
- Berücksichtigt man die Hausarztzentrierte Versorgung, ergibt sich ein Honorarplus von 1,6 %, das jedoch immer noch unter der Vorjahresinflation von 5,9 % liegt.
- Fachärzte verzeichneten im gleichen Zeitraum ein Honorarplus von 5,3 %, hatten jedoch zuvor nach dem Wegfall der Neupatientenregelung Einbußen hinzunehmen.
- Die Auszahlungsquoten sind bei Hausärzten (94,5 %) und Fachärzten (94,6 %) nahezu gleich.
- Susanne Lilie, Geschäftsführerin der KV Baden-Württemberg, warnte vor zu großen Hoffnungen auf eine Entbudgetierung durch das Gesundheitsversorgungsstärkungs-Gesetz (GVSG). Die Entbudgetierung gelte nur für Hausbesuche und Leistungen des EBM-Kapitels 3, nicht jedoch für die Psychosomatik.
- Lilie forderte eine Honorarregelung wie bei den Kinderärzten, die das Bundesgesundheitsministerium hätte übernehmen können.