Baden-Württembergs Krankenhäuser: 80 % erwarten Defizit im Jahr 2024
BWKG-Indikator zeigt dramatische finanzielle Lage - Forderungen nach Sofortmaßnahmen an die Bundesregierung
08.12.2023
Laut dem aktuellen BWKG-Indikator erwarten 80 % der Krankenhäuser in Baden-Württemberg für das Jahr 2024 finanzielle Verluste, was die schlechteste Lage seit 2010 ist. Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) fordert dringende Sofortmaßnahmen von der Bundesregierung, um die finanzielle Stabilität der Krankenhäuser zu gewährleisten und eine mögliche Verschlechterung der Patientenversorgung zu verhindern.
- Laut dem aktuellen BWKG-Indikator erwarten fast 80 % der Krankenhäuser in Baden-Württemberg für das Jahr 2024 finanzielle Verluste, was die schlechteste finanzielle Lage seit Beginn der Befragungen im Jahr 2010 darstellt.
- Der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Heiner Scheffold, macht die Bundesregierung für diese dramatische Verschlechterung verantwortlich. Gesetzliche Änderungen haben den Kliniken im Jahr 2023 allein über 100 Mio. € entzogen; die dauerhafte Finanzierung der Inflationskosten durch den Ukraine-Krieg wird verweigert.
- Scheffold fordert die Rücknahme der Kürzungen, eine Erhöhung der Krankenhausvergütung um mindestens 4 % und eine verlässliche Finanzierung für künftige Kostensteigerungen.
- Die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung, darunter Einmalzahlungen und Liquiditätshilfen, werden als ungeeignet betrachtet, und es wird betont, dass eine schnelle Stabilisierung der Krankenhausfinanzen erforderlich ist, um eine Verschlechterung der Versorgung zu verhindern.
- Laut dem BWKG-Indikator können 12,7 % der Betten in den Allgemeinkrankenhäusern nicht wie vorgesehen genutzt werden, und 9,7 % der Betten können aufgrund von Personalmangel nicht belegt werden.
- Der Indikator zeigt auch, dass 1,3 % der Betten mit Personen belegt sind, die auf eine passende Anschlussversorgung warten, was die Kapazität für neue Patienten weiter einschränkt.
- Die Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden, werden durch den Indikator verdeutlicht. 89,1 % der Krankenhäuser haben Schwierigkeiten, Pflegefachkräfte zu finden, 77,5 % haben Probleme bei der Besetzung von freien Stellen im Funktionsdienst, und 72,1 % haben Schwierigkeiten bei der Besetzung von freien Stellen im Ärztlichen Dienst.
- Scheffold betont, dass eine stabile Finanzierung auch eine Voraussetzung für attraktive Arbeitsbedingungen ist, um im Wettbewerb um qualifiziertes Personal zu bestehen.
- Er fordert die Reduzierung der Bürokratie, eine schnellere Anerkennung ausländischer Fachkräfte und eine Begrenzung der Leiharbeit, um den bestehenden Personalmangel zu bewältigen.
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