Aktuelle Zi-Umfrage zu MVZ zeigt große Herausforderungen bei der Mitarbeitergewinnung

Personalengpässe in MVZ: Zi-Umfrage gibt Einblicke in die Herausforderungen der medizinischen Versorgung

07.07.2023

Laut einer aktuellen Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) stehen Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in Deutschland vor großen Herausforderungen bei der Suche nach qualifiziertem ärztlichen und nichtärztlichen Personal.

  • Die Umfrage basiert auf den Angaben von 288 MVZ, die zwischen Mitte Januar und Ende Mai 2022 an der Online-Befragung teilgenommen haben. Krankenhausgetragene MVZ machten 38 % der teilnehmenden Einrichtungen aus, während vertragsarztgetragene MVZ 34 % ausmachten.
  • Das Ziel des Zi-MVZ-Panels ist es, eine verlässliche Datengrundlage und Transparenz zu organisatorischen, versorgungsrelevanten und wirtschaftlichen Aspekten für MVZ in Deutschland zu schaffen. Die Umfrage wurde von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Bundesverband MVZ e.V. (BMVZ) unterstützt.


Hier die wichtigsten Inhalte im Überblick
  • Obwohl derzeit 42 % der Praxen und MVZ Ausbildungen anbieten, ist die Bewerbungslage problematisch: In fast der Hälfte der Einrichtungen waren weniger als die Hälfte der Bewerbungen je Ausbildungsstelle formal geeignet. Zudem hatten rund ein Drittel der Praxen und MVZ in den Jahren 2017 bis 2021 Ausbildungsabbrüche zu verzeichnen.
  • Die Verfügbarkeit von nichtärztlichem Personal wurde von 76 % der befragten MVZ im Jahr 2022 als schlecht bis sehr schlecht eingeschätzt. In städtischen MVZ lag dieser Wert bei 88 %, während es bei MVZ in ländlichen Regionen zwei Drittel waren.
  • Die Verfügbarkeit von ärztlichem Personal wurde von 80 % der MVZ als schlecht bis sehr schlecht bewertet, ohne signifikante regionale Unterschiede.
  • In Bezug auf die wirtschaftliche Gesamtsituation bewerteten etwa die Hälfte der MVZ die Einnahmenhöhe im Jahr 2021 als gut. Krankenhausgetragene MVZ waren dabei pessimistischer als vertragsarztgetragene MVZ.
  • Hinsichtlich der Investitionen zeigten sich vermehrte Ausgaben für IT, Telematik und Hygiene bei über 80 % der MVZ.
  • Der Überschuss je Gesellschafter lag bei vertragsarztgetragenen MVZ im Median bei etwa 200.000 €.
  • Die Personalkostenquote lag bei vertragsarztgetragenen MVZ im Durchschnitt bei 31 % und bei krankenhausgetragenen MVZ bei 40 %.
  • Die Umfrage befasste sich auch mit dem Abschluss von Verträgen zu besonderen Versorgungsformen. Dabei nahmen 31 % der MVZ im Jahr 2021 an keinen solchen Verträgen teil. Strukturierte Behandlungsprogramme gemäß § 137 f SGB V wurden von 22 % der MVZ abgeschlossen, im Vergleich zu 44 % im Jahr 2019. Verträge zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) wurden von 12 % der MVZ abgeschlossen.

Weitere Informationen finden Sie hier.