Ausländische Pflegekräfte verlieren Interesse an Deutschland als Arbeitsort
Laut dem aktuellen Integrationsbarometer 23, das kürzlich veröffentlicht wurde, nimmt die Attraktivität Deutschlands als Arbeitsort für ausländische Pflegefachkräfte ab.
04.09.2023
Laut dem aktuellen Integrationsbarometer 23, das kürzlich veröffentlicht wurde, nimmt die Attraktivität Deutschlands als Arbeitsort für ausländische Pflegefachkräfte ab.
- Nur knapp 70 % würden sich heute für Deutschland entscheiden, 2022 waren es noch über 90 %, so das Recruitingunternehmen Globogate.
- Das Gütesiegel "Faire Anwerbung Pflege Deutschland" ist nur 8,7 % der Befragten bekannt.
- Das jährlich erstellte Integrationsbarometer basiert auf den Meinungen von über 1.000 ausländischen Pflegefachkräften, die im Rahmen spezieller Programme nach Deutschland gekommen sind. U. a. Faktoren wie betriebliche, kulturelle und soziale Bedingungen werden dabei bewertet.
- Die negative Entwicklung wird oft auf kurzfristige Pooling-Modelle zurückgeführt, die keine transparente und ethisch korrekte Zuordnung der Pflegefachkräfte zu ihren zukünftigen Arbeitgebern in Deutschland ermöglichen, erklärt Globogate.
- Um eine nachhaltige Rekrutierung im Ausland zu gewährleisten, sind Integrationskonzepte, Mentorenprogramme, Sprachförderung nach der Ankunft, Förderung interkultureller Kompetenzen und transparente Vorbereitung wichtig. Weitere Faktoren sind u. a. seriöse Orientierung, transparente Aufklärung der Kandidaten über Programme und Jobangebote, Management von Erwartungshaltungen, Bindung und Loyalität, Umsetzung von Integrationskonzepten, Bindung im Herkunftsland, Gespräche über Karrierechancen und proaktive Kommunikation während der Einarbeitungsphase.
- Diese Ergebnisse sind bedenklich, da Deutschland besonders in der Pflegebranche auf ausländische Unterstützung angewiesen ist.
- Trotz des kürzlich beschlossenen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes der Bundesregierung, das mehr internationales Fachpersonal anziehen soll, zeigt auch eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung, dass dringend benötigte Pflegefachkräfte aufgrund komplexer Anerkennungsprozesse verloren gehen.