Studie offenbart Defizite der Krankenkassen bei Digitalisierung

Nur sechs der 25 größten Krankenkassen bieten alle Dienstleistungen online an, App-Bewertungen variieren stark.

04.08.2023

Laut einer Untersuchung des Digitaldienstleisters Yousign sind viele Krankenkassen noch nicht ausreichend auf die Digitalisierung eingestellt. Lediglich sechs der 25 größten Krankenkassen bieten alle untersuchten Dienstleistungen auch online an. Das Beenden einer freiwilligen Versicherung erfordert bei vielen Kassen nach wie vor den Briefweg.

  • Alle 25 untersuchten Krankenkassen verfügen über eine eigene App, die es den Versicherten ermöglicht, ihre Anschrift und Bankverbindung online anzupassen sowie Anträge zur Pflege und Bescheinigungen hochzuladen.
  • Doch die Bewertungen der Apps variieren stark: Die Apps der BKK VBU und der TK erhielten in den App Stores eine sehr positive Bewertung von 4,7 von 5 Sternen. Im Gegensatz dazu wurde die App der IKK gesund plus mit nur knapp anderthalb Sternen als schlechteste bewertet.
  • Die Kündigung der Versicherung gestaltet sich bei lediglich sechs der untersuchten Krankenkassen online möglich.
  • Auch die Bestellung der Gesundheitskarte oder die Beantragung der Mitgliedsbescheinigung ist nicht immer digital durchführbar.
  • Insgesamt bieten die Krankenkassen jedoch immerhin mindestens zehn der zwölf untersuchten Funktionen an.
  • Die Studie zeigt, dass einige Krankenkassen bereits ein umfassendes digitales Angebot bereitstellen und ihren Kunden effiziente und schnelle Lösungen bieten. Dennoch gibt es bei vielen Krankenkassen noch einen erheblichen Aufholbedarf in Bezug auf die Digitalisierung.
  • Yousign sieht auch die Politik in der Verantwortung und fordert Impulse vom Gesetzgeber, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Eine Pflicht zur digitalen Beantragung der Gesundheitskarte könnte hier ein möglicher Schritt sein.