Telemedizin im Fokus: Psychotherapie dominiert bei telemedizinischen Leistungen laut Zi-Auswertung

Eine aktuelle Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigt, dass in der ambulanten Versorgung die Psychotherapie den größten Anteil der telemedizinischen Leistungen ausmacht. Während der Corona-Pandemie wurden Videosprechstunden besonders häufig in der psychotherapeutischen Versorgung eingesetzt.

17.07.2023

Eine aktuelle Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigt, dass in der ambulanten Versorgung die Psychotherapie den größten Anteil der telemedizinischen Leistungen ausmacht. Während der Corona-Pandemie wurden Videosprechstunden besonders häufig in der psychotherapeutischen Versorgung eingesetzt.

  • Laut den veröffentlichten Zahlen des Zeitraums 2017 bis 2021 hat sich der Anteil der Vertragsärzte, die telemedizinische Leistungen erbringen, von 4,5 % im Jahr 2017 auf zuletzt 25 % erhöht. Dieser Anstieg wird hauptsächlich auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückgeführt.
  • Im Jahr 2020 belief sich das telemedizinisch erwirtschaftete Honorar laut Zi auf 275 Mio. €, wobei der Großteil (84,3 %) auf den psychotherapeutischen Bereich entfiel.
  • Im Jahr 2021 überwiesen die Kassenärztlichen Vereinigungen insgesamt rund 350 Mio. € für telemedizinisch erbrachte Leistungen, wobei der Anteil der Psychotherapie bei 86,3 % lag.
  • Die telemedizinisch versorgten Patienten waren zu 39 % in Großstädten ansässig, hatten durchschnittlich ein Alter von 42 Jahren und waren überwiegend weiblich (63 %), wie das Zi in Bezug auf die Soziodemografie der telemedizinisch-affinen Klientel resümiert.
  • Videosprechstunden und andere telemedizinische Leistungen machen insgesamt jedoch einen geringen Anteil am ambulanten Gesamthonorar aus. Im Jahr 2021 wurden lediglich 0,8 % des Honorars für Videosprechstunden aufgewendet. Dennoch erhielten zuletzt 1,9 % der gesetzlich Krankenversicherten (knapp 1,4 Mio. Personen) Leistungen per Videosprechstunde oder in anderer Form des Fernkontakts, während es im Jahr 2017 nur 0,2 % oder rund 164.000 Personen waren.
  • Die Anzahl der abgerechneten Videosprechstunden ist im ersten Halbjahr 2022 vorläufigen Daten zufolge wieder leicht zurückgegangen.
  • Die Auswertung basierte auf 795 telemedizinisch geeigneten EBM-Positionen, darunter Videosprechstunden, Telemonitoring bei Herzinsuffizienz, Überwachung von Defibrillatoren oder CRT-Geräten sowie telekonsiliarische Befundbeurteilung von Röntgen- und CT-Aufnahmen. Telefonische Beratungen wurden jedoch nicht berücksichtigt.

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