Gematik plant flächendeckenden Rollout des E-Rezepts, KBV skeptisch wegen fehlender technischer Voraussetzungen

Gematik startet bundesweiten Rollout des E-Rezepts, während KBV Bedenken äußert und auf technische Mängel hinweist

27.06.2023

Die gematik hat beschlossen, ab sofort den bundesweiten Rollout des E-Rezepts einzuleiten und somit die flächendeckende Einführung voranzutreiben.

  • Die Möglichkeit, E-Rezepte mittels der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in Apotheken einzulösen, soll ab Juli verfügbar sein.
  • Dieser Schritt wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) skeptisch betrachtet, da ihrer Meinung nach die technischen Voraussetzungen für einen breiten Rollout noch nicht gegeben sind.
  • Die gematik betont, dass bereits mehr als 2 Mio. E-Rezepte erfolgreich eingelöst wurden und dass nahezu alle Arztpraxen technisch in der Lage sind, das E-Rezept zu verwenden. Sie fordert nun eine umfassende Unterstützung der Ärzte, um flächendeckend auf das E-Rezept umzustellen und Erfahrungen zu sammeln.
  • Ab dem 1. Januar 2024 soll die Nutzung des E-Rezepts bundesweit verpflichtend sein.
  • Die KBV hingegen warnt vor möglichen Problemen, sollten die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt sein. Sie befürchtet, dass Patienten bei fehlender Einlösemöglichkeit in Apotheken erneut einen Arztbesuch benötigen, um ein Papierrezept zu erhalten. Zudem zweifelt sie daran, ob das System unter hoher Belastung reibungslos funktionieren kann, da täglich bis zu 1,5 Mio. E-Rezepte erstellt werden.
  • Es bleibt abzuwarten, wie sich der Rollout des E-Rezepts in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die gematik und die KBV ihre unterschiedlichen Standpunkte in Einklang bringen können.