Investoren-MVZ in Bayern: Laut IGES-Studie höhere Fallwerte im Vergleich zu Einzelpraxen!

Konkret wird in Bayern in der vertragsärztlichen Versorgung in MVZ je Behandlungsfall im Vergleich zu Einzelpraxen ein um 5,7 % höheres Honorarvolumen abgerechnet. In investorenbetriebenen MVZ liegt das Honorar je Behandlungsfall um 10,4 % über dem der Einzelpraxen.

08.04.2022

Die im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns erstellte Analyse des IGES-Instituts zum Thema (investorengetragener) MVZ wurde am 07.04.2022 publiziert: Sie trägt den Titel "Versorgungsanalysen zu MVZ im Bereich der KV Bayerns" und zeigt, dass in bayerischen Investoren-MVZ der Honorarumsatz je Behandlungsfall im Vergleich zu Einzelpraxen deutlich höher liegt.

 

Wichtige Aspekte im Überblick:

  • Konkret wird in Bayern in der vertragsärztlichen Versorgung in MVZ je Behandlungsfall verglichen mit Einzelpraxen ein um 5,7 % höheres Honorarvolumen abgerechnet.
  • In investorenbetriebenen MVZ liegt das Honorar je Behandlungsfall sogar um 10,4 % über dem der Einzelpraxen.
  • Der vorliegende Ergebnisbericht könnte daher die These stützen, dass die Vorgehensweise in Investoren-MVZ stärker ökonomischen Motiven unterliegt als dies bei anderen Praxisformen der Fall ist.
  • Die Anzahl der Praxisstandorte dieser Private-Equity-MVZ ist laut IGES im Untersuchungszeitraum in Bayern um 72 % gestiegen. Ende 2019 waren bereits 10 % der bayerischen MVZ investorenbetrieben. 
  • Zum Hintergrund: Datengrundlage der IGES-Analyse waren die anonymisierten Abrechnungsdaten von rund 178 Mio. ambulanten Behandlungsfällen in den Jahren 2018 und 2019. Untersucht wurde die Frage, ob systematische Unterschiede im Leistungs- und Versorgungsgeschehen bei MVZ im Vergleich zu Einzelpraxen oder Berufsausübungsgemeinschaften bestehen.

Die Analyse des IGES finden Sie hier als PDF zum Download