2022: Größter jährlicher Verlust an Apotheken

Laut einer aktuellen Meldung des Branchendachverbands ABDA hat sich die Abnahme der Apothekenbetriebe auch 2022 bundesweit fortgesetzt. Dabei kam es 2022 sogar zu einem Rekord...

01.02.2023

Nach einer aktuellen Meldung des Branchendachverbands ABDA hat sich die Abnahme der Apothekenbetriebe auch 2022 bundesweit fortgesetzt. Dabei kam es 2022 sogar zu einem Rekord: Laut ABDA kam es im vergangenen Jahr zum größten jährlichen Verlust an Apotheken in der Geschichte der Bundesrepublik.

  • Aktuell gibt es nur noch 18.068 Betriebsstätten, bestehend aus Haupt- und Filialapotheken.
  • Im vergangenen Jahr haben 393 Betriebe geschlossen.
  • Auffallend sei laut ABDA, dass nicht nur die Anzahl der selbstständigen Apotheker zurückgegangen ist (um 363 Personen), sondern erstmals auch die Anzahl der Filialbetriebe (um 30).
  • Die Apothekendichte liegt aktuell bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnern (EU-Durchschnitt: 32).
  • Die seit einigen Jahren bestehende Konsolidierung auf dem Apothekenmarkt bietet zwar den verbleibenden Apotheken tendenziell größere Umsatzchancen, dennoch dürfte die Entwicklung in der Branche nicht als positives Signal aufgefasst werden.
  • Gründe für die vielfachen Schließungen sind vor allem massive Schwierigkeiten qualifiziertes Personal zu finden und zu halten sowie die Nachfolge/Übernahme der Apotheke zu sichern. Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hatten kürzlich nochmals angezogen, indem der Kassenabschlag erhöht wurde. Die damit einhergehende Absenkung des Apothekenhonorars für 2 Jahre wird in der Apothekerschaft als Zwangsmaßnahme wahrgenommen. Ebenso wünschen sich die Apotheker schon lange den Abbau bürokratischer Lasten.
  • Laut ABDA drohen bis 2029 etwa 10.000 unbesetzte Stellen, wenn der Entwicklung nicht gegengesteuert wird.

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